22.12.'12

Gast hatte nun einige Tage drinnen in seinem kleinen Nest verbracht. Es war drot seit 6 Tagen um genau zu sein und nun strahlte es wieder vor Freude, Energie und Gesundheit, wie man es von ihm kannte. Vorgestern hatte man sich noch nicht darauf verlassen, dass es heute wieder so gut aussehen würde, was Gast anging. Es hatte nur noch schwach geatmet, sich kaum bewegt und jegliches Essen verweigert. Alle hatten sich Sorgen gemacht und immer wieder gebetet, dass Gast dies überleben würde, zumal doch auch bald Weihnachten war. Und nun sprang es munter nach draußen und ging seine Freunde wecken. Mia quietschte erschrocken auf, was direkt in Fröhlichkeit umschlug, als sie Gast erkannte. "Gast!!", rief Finn erleichtert und glücklich. "Du bist ja wieder gesund!" "Das ist super!", lachte Mia. "Dann kannst du ja heute Abend doch mitmachen!" "Ja", schnurrte Gast lächelnd. "Das kann ich doch nicht auslassen, ist doch immerhin unser erstes Jahr."
Nachdem viele Stunden vergingen und die drei Freunde, gelacht, getobt und gespielt hatten, wie sie es schon eine nicht mehr tun konnten, fanden sich die Katzen, die dort gemeinsam lebten, alle zusammen. Der Mond stand schon hoch am Himmel und leuchtete wunderschön neben den funkelnden Sternen in dieser klaren Nacht. Alle schlossen die Augen und schwiegen. Selbst die Jüngsten, wie Gast, Finn und Mia, aber auch noch jüngere, taten dies.
Dann leuchtete der Mond kurz noch stärker auf und die verstorbenen Seelen früherer Generationen wanderten unter den anderen umher. Sie öffneten nach und nach die Augen und drückten sich an ihre Verwandten und Freunde, die sie verloren hatten, tauschten sich schnell aus oder schwiegen einfach nur glücklich.
Viel Zeit hatten sie diese Nacht aber nicht dafür und mussten sich fast direkt wieder verabschieden. Doch keiner beklagte sich darüber und sie legten sich zufrieden schlafen.